Reiseverlauf im Detail
Donnerstag
Individuelle An- und Abreise.
16 Uhr Treffen mit Andreas Bee im Hotel. Kleiner Spaziergang.
Eisessen auf dem Campo Santa Margherita, Aperitif in Harrys Bar,
20.30 Uhr gemeinsames Abendessen im Paradiso Perduto im Stadteil Cannaregio.
Freitag
Mit dem Vaporetto geht es nach dem Frühstück zur Biennale. Das Ausstellungsgelände nimmt einen Teil der öffentlichen Gärten, der „Giardini Pubblici“ ein. Jedes Land präsentiert dort seine ausgewählten Künstler in einem eigenen Pavillon, von denen einige von bedeutenden Architekten des 20. Jahrhunderts entworfen wurden. Der deutsche Pavillon wird in diesem Jahr von Franciska Zólyom, Direktorin der Galerie für Zeitgenössische Kunst (GfZK) in Leipzig kuratiert. Sie hat die Künstlerin Natascha Süder Happelmann (*1967) ausgewählt. Was Natascha Süder Happelmann genau im deutschen Pavillon plant, wissen wir noch nicht. Aber die bisherige Arbeit von Natascha Sadr Haghighian, so lauter ihr eigentlicher Name, den sie ihrer Funktion entsprechend angepasst hat, kann vielleicht ein paar Hinweise geben. Die Weigerung, auf biografische Marker reduziert und in identitätspolitische Schubladen gesteckt zu werden, zieht sich auf angenehm spielerische Weise durch ihr Werk. Seit 2004 betreibt sie die Webseite bioswop.net, auf der Künstler und Künstlerinnen ihre Biografien und Lebensläufe, wie sie stereotyp in Katalogen und Ausstellungsankündigungen auftauchen, untereinander austauschen können.
Nach einem ausführlichen Rundgang zu ausgewählten Pavillions und einem kleinen Mittagessen geht es gegen 16 Uhr zurück ins Hotel. Um 18 Uhr fahren wir mit dem Vaporetto zu einem gemeinsamen Abendessen in Harrys Dolci auf der Guidecca.
Samstag
Vormittags sehen wir vor allem raumgreifende Installationen und große Objekte der Biennale in der beeindruckenden 316 Meter langen Corderia im Arsenale. Zu Zeiten der Republik wurden in der Halle der Werftanlage Schiffstaue hergestellt. Um 13:30 Uhr gemeinsames Mittagessen in San Trovaso unweit der Accademia im Sestiere Sorsoduro. Der Nachmittag ist für den Besuch des Museums Punta della Dogana reserviert. Hier wird eine von Martin Bethenod und Mouna Mekouarkuratierte Ausstellung mit dem Titel „Luogo e Segni“ präsentiert. Der Abend steht zur freien Verfügung.
Sonntag
Nach dem Frühstück besuchen wir um 11 Uhr die Ausstellung „Le Pelle“ mit Arbeiten von Luc Tuymans. Im Palazzo Grassi, der jährlich einem bedeutenden Namen der Gegenwartskunst eine Werkschau widmet, sind über 80 Werke des belgischen Stars und Documenta-Künstler zu sehen. Mit Luc Tuymans ist diesmal nicht nur einer der weltweit bekanntesten Maler seiner Generation vertreten, sondern auch einer der politischsten. Der 61-Jährige interpretiert seit Jahren brisante Geschichte.